Words Never Spoken  /  Adaro




Studio Album (1999)






medieval.org | discogs.com
Akkudisc (Music Contact)  ADCD 3030
1999
[18:24]




1. Words never spoken   [3:31]
T.: Freidank (gest. 1233)  |  M.: Jürgen Treyz
Got hêrre, gip mir, daz ich dich

2. Sanctus Dominus   [3:34]
T.: Alfonso X. "el Sabio" (1221-1284)   CSM  260  ·  Carmina Burana (13. Jh.)   CB  187  ·  Giorgio Piai  |  M.: Jürgen Treyz

3. Palästina   [2:47
Walther von VOGELWEIDE (1170-1230)

4. Der todten dantz   [8:32]
Jürgen Treyz



Adaro
Christoph Pelgen — Gesang, Dudelsäcke, Bombarde, Flöten, Krummhorn
Konstanze Kulinsky — Gesang, Drehleier
Jürgen Treyz akustische und elektrische Gitarren, Midi-Gitarre, Keyboards, Gesang
Henrik MummAkustik-Bass
Davide PiaiBass, Gesang
Ulli Stotz Schlagzeug

Guest musicians:
Anne Wylie — Gesang (#1)
El Houssaine Kili — Gesang (#3)
Chaim Kapuja — Gesang (#3)
Gudrun Walther — Geige (2)
James Gregory Larsen, Hans-Jürgen Fuchs, Gitte Müller, Claudia Thurn — vocals & chorus (2)


Aufgenommen 1999 im artes-Studio, Esslingen







Extended Edition (2004)





medieval.org | discogs.com
youtube.com | progarchives.com
Tempus Fugit   TF VÖ 17 / SPV 085-40612 CD

2004
[77:45]





1. Feuertanz   [4:02]   Konstanze Kulinsky

2. Words never spoken   [4:12]   T.: Freidank (gest. 1233)  |  M.: Jürgen Treyz

3. Mich wundert harte   [5:44]   Heinrich von Morungen (ca.1150-1222)  |  M.: Jürgen Treyz

4. Macar é   [4:20]   Alfonso X. "el Sabio" (1221-1284)   CSM  393
( + CSM  51 )

5. Hermann Kaletzky 1853   [4:47]   T.: Christoph Pelgen — Ansage Dakar
6. Dakar   [2:40]   Jürgen Treyz

7. Wigen wagen   [5:29]   T: Gottfried von Neifen (ca.1234-1255)  |  M.: Jürgen Treyz

8. Stella Splendens   [5:39]   Llibre Vermell de Montserrat (14.Jh)   LV  2

9. Die 9 Pilger in Rocamadour   [2:22]   T.: Christoph Pelgen — Ansage Non soffre...
10. Non soffre Santa Maria   [4:20]   Alfonso X. "el Sabio" (1221-1284)   CSM  159

11. Wan si dahs   [4:50]   T: Gottfried von Neifen (ca.1234-1255)  |  M.: Jürgen Treyz

12. Marcha d' Antón el Neñu   [1:32]   Trad. Asturien

13. Cassano d'Adda   [6:23]   Jürgen Treyz


Studio Album
14. Words Never Spoken   [3:37]
15. Sanctus Dominus   [3:33]
16. Palästina   [2:51]
17. Der Todten Dantz   [8:37]


18. Inperayritz   [2:35]   Llibre Vermell de Montserrat (14.Jh)   LV  9









Titel  1-13; 18:

Adaro
Christoph Pelgen — Gesang, Dudelsäcke, Bombarden, Flöten
Konstanze Kulinsky — Gesang, Drehleier
Jürgen Treyz akustische und elektrische Gitarren, Midi-Gitarre
Henrik MummBass, Akustik-Bass
Jörg BielfeldtSchlagzeug, Percussion, Loops
Produktion:
Aufgenommen live am 23.7.2004 in der "Alten Turnhalle" in Walddorthäslach
Gemischt im artes-Studio, Esslingen | Gemastert in den Dr. Biel Laboratorien, Stuttgart
Aufnahme: Sven Nowoczyn | Mischung: Jürgen Treyz | Mastering: Jörg Bielfeldt
Produziert von Jürgen Treyz



Titel  14-17:

Adaro   [#]
Christoph Pelgen — Gesang, Dudelsäcke, Bombarden, Flöten
Konstanze Kulinsky — Gesang, Drehleier
Jürgen Treyz akustische und elektrische Gitarren, Keyboards, Loops, Gesang
Davide PiaiBass, Gesang
Ulli StotzSchlagzeug

Gäste:
Anne Wylie: Gesang (#14)
El Houssaine Kili: Gesang (#16)
Chaim Kapuja: Gesang (#16)
Gudrun Walther: Geige (#15)
James Gregory Larsen, Hans-Jürgen Fuchs, Gitte Müller, Claudia Thurn: Gesang/Chor (#15)


Aufgenommen, gemischt und gemastert im artes-Studio, Esslingen: Davide Piai
Produziert von Jürgen Treyz und Davide Piai
1999


Herzlichen Dank an:
· Dirk Jacob (Tempus Fugit), Rainer Zellner (akku disk)
· unsere Gastmusiker: Anne Wylie, El Houssaine Kili, Chaim Kapuja, Gudrun Walther, James Gregory Larsen, Hans-Jürgen Fuchs,
Gitte Müller, Claudia Thurn
· Tommy Venxion, Sven Nowoczyn, Ingo Rau (Live Sound)
· Gudrun Walther und Falk Bruder (artes-Konzertbüro)
· Alexander „Wiegsagt" Rühle, Lichtdesign
· Bastian Schenk (www.bsl-showtechnik.de), technische Unterstützung und außerordentlicher Rettungsdienst!  (Danke auch an den Vater als Arzt mit Sonderschicht!)
· Klaus Ditté (Fotos)
· Willi Schühle, Jan Winkler, Ingeborg Schrewentigges, Brigitte Pelgen, Sebastian Swiderski, Kathrin und Carsten Meyer (ebenfalls Fotos)
· Ruth und Wolfgang Wermke und das ganze Team der Alten Turnhalle Walddorfhäslach
· Falk, Anne und Susanne (Fahrer und „Retter in der Not")
· Martina Fischer und Mario Das (Kostüme, www.torrox-hamburg.de)
· Andreas Rogge und Jens Wendel (Dudelsackbau)


Fotos: Klaus Ditté
sowie: Willi Schühle, Jan Winkler, Ingeborg Schrewentigges, Brigitte Pelgen, Sebastian Swiclerski, Kathrin und Carsten Meyer

Grafik: Fabrice Koch

Textbearbeitung: Jürgen Treyz, Adaro
Musikbearbeitung Titel 4, 8, 10, 12, 16, 18: Jürgen Treyz

Titel 1, 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 15, 16, 17, 18: Music Contact Musikverlag
Titel  3, 7, 11, 13: Edition Soundchaser / Future World Publishing

www.adaro.de

Jürgen Treyz spielt akustische Gitarren von Heiner Dreizehnter (www.acoustic-guitars.de)
Christoph Pelgen spielt Dudelsäcke von Andreas Rogge (www.uilleann-pipes.de) und Jesús López
Konstanze Kulinsky spielt eine Drehleier von Helmut Gotschy (www.gotschy.com)

Diskographie:
Stella Splendens (1997) | Words Never Spoken (1999) | Minnenspiel (2002) | Schlaraffenland (2004)

℗ & © 2004  Tempus Fugit
InsideOut Music













Zeittafel

Heiliges Land, 5. Kreuzzug - 1228 / 1229 n.Chr.

Kaiser Friedrich II. hat sich mit dem Papst überworfen, woraufhin ihm die Fürsten des Reiches ihre Unterstützung
entziehen. Aus eigenerTasche muß Friedrich nun ein Söldnerheer zusammenstellen.

Walther von der Vogelweide schreibt daraufhin das "Palästinalied", in dem er dazu aufruft,
sich dem kaiserlichen Heer anzuschliessen.

Dank seiner Arabischkenntnisse und seines diplomatischen Geschicks gelingt es Friedrich ohne Blutvergießen
mit Sultan El-Kamil einen zehnjährigen Waffenstillstand auszuhandeln sowie die Übergabe von Jerusalem, Nazareth
und Bethlehem zu erwirken.

Ein Zeitgenosse Walthers, der Ritter Freidank ist mit dem Kaiser unterwegs, als dieser in Akkon die Verhandlungen führt.
Seine Erlebnisse schildert er in den "Akkon-Sprüchen" und der "Bescheidenheit" - "Words never spoken"


Spanien, Ende des 13. Jahrhunderts:

Alfonso X."el Sabio" (der Weise) erreicht in seinem Leben zwar nicht die politische Größe seinesVorbildes Friedrich,
aber er hinterläßt der Nachwelt eine der bedeutendsten Liedersammlungen des Mittelalters,
die "Cantigas de Santa Maria".

Neben den Lobliedern auf die Muttergottes sind es vor allem die Alltagsgeschichten und Wundererzählungen mit
teilweise skurrilem Inhalt, die den Charme dieser Sammlung ausmachen.

So berichtet Alfonso in "Non softre Santa Maria" von den Erlebnissen einer Pilgerschar, die in Rocamadour
eintrifft und um ihr leibliches Wohl bangen muss.

"Macar é" erzählt von einem Jungen, der an derTollwut erkrankt. Erst durch das beherzte Eingreifen seines Großvaters
und das wundertätige Wirken Marias gelingt es ihm wieder, Flüssigkeit zu sich zu nehmen und zu gesunden.

Alfonso fordert die Troubadoure seiner Zeit auf, ihrTalent nicht zu vergeuden,
sondern es einzig dem Lobe der Muttergottes zu widmen.
Zeitgleich entstehen in Deutschland die "Carmina Burana".
In einem der darin verzeichneten Lieder - "Sanctus Dominus" - übt der Dichter herbe Kritik an der Kirche.
Er beklagt Korruption und Machtstreben des Klerus, Falschheit und Simonie...


Zürich, um 1300

Der wohlhabende Zürcher Bürger Rüdiger Manesse ist fur Sammelleidenschaft bekannt. In seinem Besitz
befindet sich ein kostbar verziertes Buch, der"Codex Manesse", in dem die Lieder der berühmtesten Minnesänger
niedergeschrieben sind.

Einer von ihnen ist Herr Heinrich von Morungen. Seine leidenschaftlichen Gedichte bilden
den Höhepunkt mittelalterlichen Minnesangs. Für ihn ist Minne allerdings nicht eine abstrakte Aufgabe,
sondern eine magische, zerstörerische Macht.
"Mich wundert harte"

Ganz anders der Stil von Gottfried von Neifen:
Der dem König Heinrich VII. nahestehende Ritter Gottfried zeigt in seiner Dichtung eine Vorliebe für ländliche Motive.
Immer wieder beschreibt er die Begegnungen mit Mägden, deren Reiz er sich schwerlich entziehen kann.
Seine amourösen Gefühle werden dabei jedoch in den seltensten Fällen erhört. So beschrieben in "Wan si dahs",
wo eine Flachsbrecherin Gottfried eher an den Galgen wünscht, als ihm zu Diensten zu sein...

Ebenfalls der Feder Gottfrieds entstammt die Ballade "Wigen wagen". Leidgeplagt bittet eine junge
Mutter die Amme, ihr das kleine Kind abzunehmen, es zieht sie hin zum Tanz unter der Linde


Kloster Montserrat, 14.Jahrhundert

Einem leuchtenden Stern - "Stella Splendens" gleich, lockt die "Moreneta", die Schwarze Jungfrau von Montserrat,
die Wallfahrer von nah und fern in das Kloster inmitten der zerklüfteten Berge Kataloniens.

Der Aufstieg ist anstrengend und die Pilger feiern ihre Ankunft.
Dem Abt zum Ärgernis sind es jedoch nicht fromme Lieder, die er da in seiner Abtei hören muss,
die Tänze sind wild und derb...
So gibt er eine Sammlung erbaulicher Lieder und Tänze in Auftrag, das "Llibre Vermell"..

Eine Hymne an die Himmelskönigin Maria ist das zweistimmig überlieferte "Inperayritz"


Bern, Predigerkloster 1516 / 1517

Als in der Mitte des 14. Jahrhunderts die Bevölkerung Europas durch das Auftauchen der Pest kollabiert,
entstehen erstmals Darstellungen des "Tanzenden Todes".
Keiner kann ihm entkommen, nicht Kaiser, nicht König, nicht Papst,
weder Bettler noch Handwerker, nicht Magd, nicht Kind...
Niklaus Manuel malt anderthalb Jahrhunderte später einen über hundert Meter langen Totentanz-Zyklus
an die Friedhofsmauer des Predigerklosters in Bern.
"Der Todten Dantz"


Reutlingen, 23. - 25. September 1726

In der verwahrlosten Behausung eines Schuhmachers bricht ein Feuer aus, das sich schnell verbreitet.
Über 86 Prozent Reutlingens werden in Schutt und Asche gelegt.
Die Marienkirche wird stark beschädigt, ein Großteil der Stadtmauer und der Wehrgänge wird zerstört...
"Oh Reutlingen, dein Sünd, dein Brand!" - Das Lasterleben in der Freien Reichsstadt, heißt es, sei Ursache des Brandes!
"Feuertanz"


Senegal, Ostern 1853

Der sächsische Ethnologe Hermann Kaletzky startet in "Dakar"
seine für ihn so schicksalsreiche letzte Expedition ins Landesinnere des Senegal.
Mit seinem Ableben findet die Reise ein jähes Ende.
Seine Tagebuchaufzeichnungen überdauern die Jahrhunderte und zeigen heute
neues Bild dieses in Vergessenheit geratenen Forschers der Superlative...


Norditalien, 02.05.1998

In "Cassano d'Adda" versammelt sich ein Bienenvolk auf der Hauptbühne der nahe Mailand gelegenen Kleinstadt.
Der Auftritt von ADARO muß für eine Stunde unterbrochen werden.
Hunderte neugieriger Fans verfolgen die Umsiedlung des Volkes durch die örtliche Feuerbrigade, musikalisch untermalt
durch Dudelsackklänge vom Camino de Santiago...
"Marcha d'Antón el Neñu"